© Hermann Brenner, Pirmasens
Hermann’s Via Francigena
Via Francigena 11.Tag Samstag, 12. Mai 2007, Cessières - Chérêt, 19,4km, Route 11.Tag
Um 8:30Uhr nach Bezahlen (60€ Übernachtung, Abendessen und Frühstück) führte die erste Station heute nach Laon , der 72. Station des Erzbischofs Sigeric von Canterbury . Im Dunst des Morgens sah Hermann in ca.10km Entfernung ein großes Plateau, das dem von Les Baux ähnelte. Nach Erreichen stellte er fest, dass es die Stadt Laon war, eine alte Stadt ca.110m hoch. Ein extrem steiler Weg für Fußgänger führte in die Stadt. Für Motorisierte gibt es eine Straße, die in Serpentinen verläuft. Eine riesengroße Kathedrale vom Alter schwarz geworden mit einem ebenso großen Kirchenschiff war überwältigend. Die Türme der Kathedrale waren soeben mit Kalkstein restauriert und leuchteten stark im Kontrast fast weiß. Am Eingang befand sich ein großer Wasserspeier mit einem Fabelwesen (Nilpferd?), innen waren drei Galerien und die Kathedrale war über dem Schiff mit Tieren wie z.B.Esel Kuh etc., versehen. Eine Altstadt gab es noch zu besichtigen und eine Stadtmauer, die noch recht gut erhalten ist. Hermann war beim Touristikbüro und Bücherei für Kartenmaterial etc. und verließ dann diese schöne sehenswerte Stadt. Nach ca.4km bemerkte er, dass er seinen Pilgerstab irgendwo vergessen hatte. Also nochmal zurück, die steile Straße hoch und die besichtigten Stätten absuchen. Leider war Mittagspause, so dasser bis 14.00Uhr warten musste. Dann endlich fand er den Stock im Buchgeschäft. Glücklich seinen treuen Stab wieder zu haben ging es weiter Richtung Chéret . Dort hatte er am Morgen eine Übernachtung reservieren lassen. Es stellte sich heraus, dass es ein riesiges Bauernhaus ca.40m lang und 3stöckig ist, mit eigener Kapelle und Gesindehaus. 2 Ehepaare besitzen dieses Haus und beherbergen hier Gäste. Bei seiner Ankunft sagte ihm ein anwesender Bekannter dieser Ehepaare, dass er einen Sohn habe, der in Hanviller (beiBitch) wohnt. Was für ein Zufall. Er wollte Hermann die Adresse geben, vergaß es aber leider. Sein Zimmer im ersten Stock ist nicht so komfortabel wie gestern (Dusche auf dem Flur), aber ordentlich. Zum Abendessen gab es Fisch, Bohnen und Kartoffeln, danach Melone mit Pudding und Käse mit Wein. So gestärkt versorgt er seine hartnäckigen Blasen am rechten Fuß und geht so dann zur Nachtruhe über. Wohl bekomms! Gelaufene Km mit Umweg: 28 Wetter: windig und bedeckt ab und an Sonne 12.05.2007, 22:00
Via Francigena 12.Tag Sonntag, 13. Mai 2007, Chérêt - Reims, 44,8km, Route 12.Tag
Um 8.00Uhr verließ Hermann Chéret bei bedecktem Himmel und etwas Landregen. Eine schöne Waldgegend, ziemlich hügelig, und gegen Mittag waren es 26 Grad. 30Km ging es der Nationalstraße entlang, zum größtenTeil auf Feldwegen. Um 18.00Uhr eingangs der Stadt Reims in der Champagne entlud sich plötzlich bei einer großen Schwüle ein Unwetter, ca. eine Viertelstunde lang. Er stellte sich beim Stadion unter und eine Frau brachte ihm eine Flasche Trinkwasser, wieder war er überrascht, welch großartige Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ihm unterwegs überall entgegengebracht wurde. Er ging bis zur Kathedrale und fragte sich durch zu seiner geplanten Unterkunft, einer Art Jugendzentrum, dort wurde ihm ein 4-Bettzimmer zugewiesen, das er aber z.Zt. alleine belegt. 2Tage mit Frühstück kosten dort 34€, denn er hat sich vorgenommen, morgen einenTag zu pausieren und die Kathedrale in aller Ruhe zu besichtigen. Seine 3 Blasen an den Zehen die er noch hat haben dann auch einmal eine Erholungspause. Am Abend stellte er fest, dass er sich mittags einen Sonnenbrand im Gesicht zugezogen hat. Ansonsten geht es ihm gut.Gelaufene Km: 42 Wetter: bedeckt, Sonne, schwül, 26 Grad, Unwetter 14.05.2007, 18:00
Via Francigena 13.Tag Montag, 14. Mai 2007, Reims - Ruhetag, 0km
Heute war Ruhetag mit Besichtigungen und einem Postgang verbunden. Die imposante Kathedrale von Reims war gut besucht von Schulklassen und touristischen Gruppen. Eine deutsche war auch dabei, die Gruppe sprach mit Hermann und eine Dame kam nochmals zurück und bat ihn, eine Pilgerspende von 5 anzunehmen. Die Kathedrale Notre Dame wurde ab 1211 bis um 1300 erbaut. Viele Episoden aus dem Geschichtsunterricht kann man hier einordnen. Die Kathedrale wird in der ganzen Welt wegen der Schönheit der Skulpturen bewundert. Die griechische Perfektion wurde nahezu erreicht. 2306 Statuen sind zu besichtigen. Geplant wurden ursprünglich 7 Türme, der höchste davon sollte 150m hoch werden, fertig wurde jedoch nur einTurm. Die Kathedrale hat auch noch den Beinamen „Kathedrale der Weihen“. 26 Könige wurden dort mit heiligem Öl gesalbt, einem Sakrament der Treue zu Gott und dem Volke Frankreichs gegenüber. Reims besitzt ein lebendiges quirliges Zentrum, sowie eine historische Innenstadt. Zu erwähnen sei noch, dass man sich hier in der Hauptstadt der Champagne befindet, dem Ort,wo findige Menschen aus dem dort wachsenden sauren Wein den Champagner erdachten. Nach einem geruhsamen touristischen Tag wird Hermann nochmals die Herberge für seine 2. Übernachtung aufsuchen, um sich morgen weiter auf Wanderschaft zu begeben. Wetter: bedeckt, trocken, 20-21 Grad 14.05.2007, 21:00
Via Francigena 14.Tag Dienstag, 15. Mai 2007, Reims - Trépail, 28,7km, Route 14.Tag
Nach Verlassen von Reims bis Condé-sur-Marne geht der Weg Sigerics auf der Route Départementale, dann aber ganz einfach auf Treidelpfaden den Marne-Kanal entlang. Felder und Weinberge wechseln einander ab. Von hier hätte Hermann gerne eine Flasche Champagner mitgebracht, aber das Gewicht!! Zeitig am Mittag war er schon an seinem heutigen Ziel in Trépail . In der vorgesehenen Unterkunft waren die Eigentümer noch bei der Arbeit in den Weinbergen, so dass er die Zeit totschlagen musste bis zu deren Eintreffen. Die Unterkunft erwies sich dann auch als mittlere Katastrophe, schmutzig und verkommen, als Frühstück gab es dann Kaffee, Baquette und Butter. Pilgerpreis: 10 €. Die Gegend sieht in etwa so aus wie in der Vorderpfalz, an den Hängen Weinberge und darüber Wald. Zu erwähnen sei noch, dass er in Sillery ein Ehepaar mit Namen Homburg aus Hannover getroffen hat, die sehr interessiert waren und sich die Homepage ansehen wollen. In Berry-au-Bac hat er sich dann etwas verlaufen, fand aber den rechten Weg wieder. Wetter gut, sonnig. 15.05.2007, 21:00
Via Francigena 16.Tag Donnerstag, 17. Mai 2007, Sarry - Brienne-le-Château, 70,6km, Route 16.Tag
Hermann verließ heute um 7.15Uhr Sarry in ständiger Begleitung von Regen. Eigentlich wollte er den alten Römerweg gehen, aber die Bodenverhältnisse nach dem vielen Regen stellten ein Risiko dar, so dass er meist im Marnetal lief. In Vitry-le-François besuchte er den Dom und nach 39km fragte er in einer Gîte nach um Übernachtung. Aber durch den Feiertag war alles besetzt, da hieß es weiterlaufen im Regen. Nach 48km hielt eine beherzte Autofahrerin an und schlug ihm vor, nach Brienne - le - Château mitzufahren, das ca.15km entfernt liegt. Nass wie er war und mit triefendem Gepäck stieg er ein und fuhr mit. Brienne - le - Château ist für die Franzosen ein Pilgerort, Napoleon Bonaparte besuchte dort die École Militaire. Napoleon feierte hier in der Kirche seine Erstkommunion. Eine Statue in bekannter Bonapartepositur und das Musée Napoléon sind zu besichtigen. Am 29.1.1814 fand dort auch die Schlacht von Napoleon gegen General Blücher statt. Wetter: Regen und nochmals Regen… 18.05.2007, 23:00
Via Francigena 15.Tag Mittwoch, 16. Mai 2007, Trépail - Sarry, 32,1km, Route 15.Tag
Am Morgen begleitete ihn ein Dauerregen bei 15Grad den Marne-Kanal entlang. Die Pfade konnte er meist nicht laufen, da sie durch den Dauerregen glatt und schmierig waren, so dass er meist die Straße entlang über Châlons-en-Champagne bis nach Sarry ging. Dort angekommen wollte er zum Pilgerempfang in der Kapelle, der aber nicht stattfand. Im Office de Tourisme wusste man auch nicht warum. Dort fragte er dann nach einer Unterkunft und man nannte ihm eine Adresse in einem Chambre d'hôtes. Dort fand er ein gut geführtes Haus vor, in einer ehemaligen Schlossanlage, von den ursprünglichen Gebäuden stand nur noch eines. Eine schöne Anlage, eine gute Unterkunft und wie immer nette Leute. 32 Euro mit Frühstück. Wetter: 15 Grad, Dauerregen, nachmittags ruhig, dann wieder Regen… 16.05.2007, 21:30
Via Francigena 17.Tag Freitag, 18. Mai 2007, Brienne-le-Château - Baroville, 31,1km, Route 17.Tag
Der heutige Weg führte von Brienne-le-Château entlang der D396 bis Bossancourt , diese Strecke war sehr verkehrsreich, so dass ein Wechsel auf die D46 notwendig war. Unterwegs fuhr hupend ein Auto heran und Hermann erkannte die nette Frau von gestern, die ihn zu dem Hotel gebracht hatte. Bei Dolancourt wurde eine Abkürzung über die Bahnstrecke genommen, ausgerechnet jetzt kam ein Zug entgegen; nicht ganz ungefährlich. Die gewählte D46 war sehr gut zu laufen. Eine Verschnaufpause wurde eingelegt, und weiter ging es nach Bar-sur-Aube . Auf der Post dort wartete ein postlagernder Brief mit neu ausgedruckten Wanderkarten (seine waren ja vom Regen unbrauchbar geworden). Endlich hatte er seine Karten wieder, so geht es jetzt sicher wieder besser voran. In Bar-sur-Aube war die Kirche Saint Pierre aus dem 12.Jhdt. sehenswert; wegen der einmaligen Holzveranda, die um die Kirche herum gebaut ist. In Baroville wurde in einem Weingut übernachtet. Die angegliederte Gîte Urbain Michel war super. Heute war Waschtag. Wetter, schön und sonnig 19.05.2007, 18:30
Via Francigena 18.Tag Samstag, 19. Mai 2007, Baroville - Richebourg, 53,2km, Route 18.Tag
Von Baroville führte eine schöne Strecke durch den Wald von Clairvaux , zur alten Abtei die seit der franz. Revolution ein Staatsgefängnis ist. Die Abtei wurde am 25. Juni 1115 durch  Bernhard von Clairvaux  und zwölf Mönche  gegründet. Der Wald ist das Produkt einer Jahrhunderte andauernden erfolgreichen Forstwirtschaft. Von der alten Abtei ist fast nichts übrig geblieben. Clairvaux war bis zur französischen Revolution das größte Kloster, danach das größte Gefängnis von Frankreich. In Arc-en-Barroise waren wieder alle Übernachtungsmöglichkeiten voll belegt und Hotels zu teuer. Beim Office de Tourisme waren die Nachfragen nach weiteren Möglichkeiten sehr unzulänglich. Im Office de Tourisme traf er drei Französinnen, in ihrem Mercedes fuhren sie Hermann nach Richebourg zu einer wunderbaren Ferme mit Chambre d'hotes, die er als perfekt und einzigartig bezeichnete. Es wurde ihm Übernachtung gemeinsames Essen und Frühstück für 37 Euro angeboten. Ganz toll. Wetter: 24 Grad; schön, leicht bedeckt 19.05.2007, 20:30
Via Francigena 19.Tag Sonntag, 20. Mai 2007, Richebourg - Langres, 34,9km, Route 19.Tag
Am Morgen wurde er von seinen Gastgebern herzlich verabschiedet und als Geschenk eine Landkarte. Aber es muss weitergehen. Bei Mormant ging er an der ehemaligen Abtei vorbei. Ein Gebäude ist im Laufe der Jahrhunderte zum Teil im Erdboden eingesunken, so dass die Kapitelle nur noch wenig über den Boden hinausragen. Die alte Abtei ist als “Monument national“ klassifiziert. Die Gebäudee dienen zum Teil als Getreidespeicher und drohen einzustürzen und wurden mit Holzbalken gestützt. Auf einer alten Römerstraße geht es weiter nach Marac. Am Horizont taucht das Plateau von Langres mit gleichnamiger Stadt und Kathedrale auf. Ein Pferd mit Reiter kam ihm entgegen und er hoffte schon, es sei der Pilger von Pirmasens der auf dem Weg nach Santiago ist. Aber es leider nicht so! Bevor er nach Langres kam musste er zweimal Berg und Tal gehen, jeweils 100 Meter rauf und wieder runter, ziemlich anstrengend, dafür belohnte ihn die Ansicht der schönen Stadt mit der Kathedrale und erhaltenen Stadtmauer. Die Jugendherberge in der er übernachten wollte war geschlossen, er suchte dann das Tourismusbüro auf und wurde zur Ferme Sainte Anne geschickt. Aber durch eine Unachtsamtkeit war er dann bei der GITE « LE SEMINAIRE » angekommen, welch ein Glück. Das Gästehaus gehörte allein dem Pilger. Es war eine der schönsten Unterkünfte und ein überaus freunlicher Empfang. (PS wir waren später nochmals mit dem Auto dort zu Besuch) Die Frau des Hauses erklärte sich bereit Hermann zwei Knöpfe anzunähen, dafür revanchierte er sich, indem er dem Hausherr half, den Abendtisch abzuräumen und das Geschirr zu spülen. Eine sehr nette und überaus angenehme Atmosphäre. Wetter, Gewitter 21.05.2007, 16:30
Via Francigena 20.Tag Montag, 21. Mai 2007, Langres - Champlitte, 42,7km, Route 20.Tag
Der Pilger Hermannus wird heute 65!!! Alles Gute, Gesundheit gutes Ankommen in Rom und gesunde Heimkehr, das wünschen sicher alle. Nach dem Frühstück nahm er Abschied von diesem ehemaligen Bauerngut und wollte bezahlen, aber das wollten diese netten Gastgeber auf keinen Fall annehmen.Vielen Dank nochmals von hier aus, und sicher wird Hermann in einem Gebet in Rom an sie denken. Von Langres führte ihn heute der Weg nach Champlitte . 647Höhenmeter liegen vor ihm, wieder eine Änderung des Geländes, Wälder…Ein schwere lange Strecke. Nach dem Telefonat nach Hause geht er jetzt noch ein Bierchen trinken und wird sich wenn nichts dazwischenkommt zur wohlverdienten Ruhe begeben. Wetter: 27 Grad, schön 22.05.07, 16:30
Hermann’s Francigena
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Via Francigena 11.Tag Samstag, 12. Mai 2007 Cessières - Chérêt, 19,4km, Route 11.Tag
Um 8:30Uhr nach Bezahlen (60€ Übernachtung, Abendessen und Frühstück) führte die erste Station heute nach Laon , der 72. Station des Erzbischofs Sigeric von Canterbury . Im Dunst des Morgens sah Hermann in ca.10km Entfernung ein großes Plateau, das dem von Les Baux ähnelte. Nach Erreichen stellte er fest, dass es die Stadt Laon war, eine alte Stadt ca.110m hoch. Ein extrem steiler Weg für Fußgänger führte in die Stadt. Für Motorisierte gibt es eine Straße, die in Serpentinen verläuft. Eine riesengroße Kathedrale vom Alter schwarz geworden mit einem ebenso großen Kirchenschiff war überwältigend. Die Türme der Kathedrale waren soeben mit Kalkstein restauriert und leuchteten stark im Kontrast fast weiß. Am Eingang befand sich ein großer Wasserspeier mit einem Fabelwesen (Nilpferd?), innen waren drei Galerien und die Kathedrale war über dem Schiff mit Tieren wie z.B.Esel Kuh etc., versehen. Eine Altstadt gab es noch zu besichtigen und eine Stadtmauer, die noch recht gut erhalten ist. Hermann war beim Touristikbüro und Bücherei für Kartenmaterial etc. und verließ dann diese schöne sehenswerte Stadt. Nach ca.4km bemerkte er, dass er seinen Pilgerstab irgendwo vergessen hatte. Also nochmal zurück, die steile Straße hoch und die besichtigten Stätten absuchen. Leider war Mittagspause, so dasser bis 14.00Uhr warten musste. Dann endlich fand er den Stock im Buchgeschäft. Glücklich seinen treuen Stab wieder zu haben ging es weiter Richtung Chéret . Dort hatte er am Morgen eine Übernachtung reservieren lassen. Es stellte sich heraus, dass es ein riesiges Bauernhaus ca.40m lang und 3stöckig ist, mit eigener Kapelle und Gesindehaus. 2 Ehepaare besitzen dieses Haus und beherbergen hier Gäste. Bei seiner Ankunft sagte ihm ein anwesender Bekannter dieser Ehepaare, dass er einen Sohn habe, der in Hanviller (beiBitch) wohnt. Was für ein Zufall. Er wollte Hermann die Adresse geben, vergaß es aber leider. Sein Zimmer im ersten Stock ist nicht so komfortabel wie gestern (Dusche auf dem Flur), aber ordentlich. Zum Abendessen gab es Fisch, Bohnen und Kartoffeln, danach Melone mit Pudding und Käse mit Wein. So gestärkt versorgt er seine hartnäckigen Blasen am rechten Fuß und geht so dann zur Nachtruhe über. Wohl bekomms! Gelaufene Km mit Umweg: 28 Wetter: windig und bedeckt ab und an Sonne 12.05.2007, 22:00
Via Francigena 12.Tag Sonntag, 13. Mai 2007 Chérêt - Reims, 44,8km, Route 12.Tag
Um 8.00Uhr verließ Hermann Chéret bei bedecktem Himmel und etwas Landregen. Eine schöne Waldgegend, ziemlich hügelig, und gegen Mittag waren es 26 Grad. 30Km ging es der Nationalstraße entlang, zum größtenTeil auf Feldwegen. Um 18.00Uhr eingangs der Stadt Reims in der Champagne entlud sich plötzlich bei einer großen Schwüle ein Unwetter, ca. eine Viertelstunde lang. Er stellte sich beim Stadion unter und eine Frau brachte ihm eine Flasche Trinkwasser, wieder war er überrascht, welch großartige Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ihm unterwegs überall entgegengebracht wurde. Er ging bis zur Kathedrale und fragte sich durch zu seiner geplanten Unterkunft, einer Art Jugendzentrum, dort wurde ihm ein 4-Bettzimmer zugewiesen, das er aber z.Zt. alleine belegt. 2Tage mit Frühstück kosten dort 34€, denn er hat sich vorgenommen, morgen einenTag zu pausieren und die Kathedrale in aller Ruhe zu besichtigen. Seine 3 Blasen an den Zehen die er noch hat haben dann auch einmal eine Erholungspause. Am Abend stellte er fest, dass er sich mittags einen Sonnenbrand im Gesicht zugezogen hat. Ansonsten geht es ihm gut.Gelaufene Km: 42 Wetter: bedeckt, Sonne, schwül, 26 Grad, Unwetter 14.05.2007, 18:00
Via Francigena 13.Tag Montag, 14. Mai 2007 Reims - Ruhetag, 0km
Heute war Ruhetag mit Besichtigungen und einem Postgang verbunden. Die imposante Kathedrale von Reims war gut besucht von Schulklassen und touristischen Gruppen. Eine deutsche war auch dabei, die Gruppe sprach mit Hermann und eine Dame kam nochmals zurück und bat ihn, eine Pilgerspende von 5 € anzunehmen. Die Kathedrale Notre Dame wurde ab 1211 bis um 1300 erbaut. Viele Episoden aus dem Geschichtsunterricht kann man hier einordnen. Die Kathedrale wird in der ganzen Welt wegen der Schönheit der Skulpturen bewundert. Die griechische Perfektion wurde nahezu erreicht. 2306 Statuen sind zu besichtigen. Geplant wurden ursprünglich 7 Türme, der höchste davon sollte 150m hoch werden, fertig wurde jedoch nur einTurm. Die Kathedrale hat auch noch den Beinamen „Kathedrale der Weihen“. 26 Könige wurden dort mit heiligem Öl gesalbt, einem Sakrament der Treue zu Gott und dem Volke Frankreichs gegenüber. Reims besitzt ein lebendiges quirliges Zentrum, sowie eine historische Innenstadt. Zu erwähnen sei noch, dass man sich hier in der Hauptstadt der Champagne befindet, dem Ort,wo findige Menschen aus dem dort wachsenden sauren Wein den Champagner erdachten. Nach einem geruhsamen touristischen Tag wird Hermann nochmals die Herberge für seine 2. Übernachtung aufsuchen, um sich morgen weiter auf Wanderschaft zu begeben. Wetter: bedeckt, trocken, 20-21 Grad 14.05.2007, 21:00
Via Francigena 14.Tag Dienstag, 15. Mai 2007 Reims - Trépail, 28,7km, Route 14.Tag
Nach Verlassen von Reims bis Condé-sur-Marne geht der Weg Sigerics auf der Route Départementale, dann aber ganz einfach auf Treidelpfaden den Marne-Kanal entlang. Felder und Weinberge wechseln einander ab. Von hier hätte Hermann gerne eine Flasche Champagner mitgebracht, aber das Gewicht!! Zeitig am Mittag war er schon an seinem heutigen Ziel in Trépail . In der vorgesehenen Unterkunft waren die Eigentümer noch bei der Arbeit in den Weinbergen, so dass er die Zeit totschlagen musste bis zu deren Eintreffen. Die Unterkunft erwies sich dann auch als mittlere Katastrophe, schmutzig und verkommen, als Frühstück gab es dann Kaffee, Baquette und Butter. Pilgerpreis: 10 €. Die Gegend sieht in etwa so aus wie in der Vorderpfalz, an den Hängen Weinberge und darüber Wald. Zu erwähnen sei noch, dass er in Sillery ein Ehepaar mit Namen Homburg aus Hannover getroffen hat, die sehr interessiert waren und sich die Homepage ansehen wollen. In Berry-au-Bac hat er sich dann etwas verlaufen, fand aber den rechten Weg wieder. Wetter gut, sonnig. 15.05.2007, 21:00
Via Francigena 16.Tag Donnerstag, 17. Mai 2007 Sarry - Brienne-le-Château, 70,6km, Route 16.Tag
Hermann verließ heute um 7.15Uhr Sarry in ständiger Begleitung von Regen. Eigentlich wollte er den alten Römerweg gehen, aber die Bodenverhältnisse nach dem vielen Regen stellten ein Risiko dar, so dass er meist im Marnetal lief. In Vitry-le-François besuchte er den Dom und nach 39km fragte er in einer Gîte nach um Übernachtung. Aber durch den Feiertag war alles besetzt, da hieß es weiterlaufen im Regen. Nach 48km hielt eine beherzte Autofahrerin an und schlug ihm vor, nach Brienne - le - Château mitzufahren, das ca.15km entfernt liegt. Nass wie er war und mit triefendem Gepäck stieg er ein und fuhr mit. Brienne - le - Château ist für die Franzosen ein Pilgerort, Napoleon Bonaparte besuchte dort die École Militaire. Napoleon feierte hier in der Kirche seine Erstkommunion. Eine Statue in bekannter Bonapartepositur und das Musée Napoléon sind zu besichtigen. Am 29.1.1814 fand dort auch die Schlacht von Napoleon gegen General Blücher statt. Wetter: Regen und nochmals Regen… 18.05.2007, 23:00
Via Francigena 15.Tag Mittwoch, 16. Mai 2007 Trépail - Sarry, 32,1km, Route 15.Tag
Am Morgen begleitete ihn ein Dauerregen bei 15Grad den Marne-Kanal entlang. Die Pfade konnte er meist nicht laufen, da sie durch den Dauerregen glatt und schmierig waren, so dass er meist die Straße entlang über Châlons- en-Champagne bis nach Sarry ging. Dort angekommen wollte er zum Pilgerempfang in der Kapelle, der aber nicht stattfand. Im Office de Tourisme wusste man auch nicht warum. Dort fragte er dann nach einer Unterkunft und man nannte ihm eine Adresse in einem Chambre d'hôtes. Dort fand er ein gut geführtes Haus vor, in einer ehemaligen Schlossanlage, von den ursprünglichen Gebäuden stand nur noch eines. Eine schöne Anlage, eine gute Unterkunft und wie immer nette Leute. 32 Euro mit Frühstück. Wetter: 15 Grad, Dauerregen, nachmittags ruhig, dann wieder Regen… 16.05.2007, 21:30
Via Francigena 17.Tag Freitag, 18. Mai 2007 Brienne-le-Château - Baroville, 31,1km, Route 17.Tag
Der heutige Weg führte von Brienne-le-Château entlang der D396 bis Bossancourt , diese Strecke war sehr verkehrsreich, so dass ein Wechsel auf die D46 notwendig war. Unterwegs fuhr hupend ein Auto heran und Hermann erkannte die nette Frau von gestern, die ihn zu dem Hotel gebracht hatte. Bei Dolancourt wurde eine Abkürzung über die Bahnstrecke genommen, ausgerechnet jetzt kam ein Zug entgegen; nicht ganz ungefährlich. Die gewählte D46 war sehr gut zu laufen. Eine Verschnaufpause wurde eingelegt, und weiter ging es nach Bar-sur-Aube . Auf der Post dort wartete ein postlagernder Brief mit neu ausgedruckten Wanderkarten (seine waren ja vom Regen unbrauchbar geworden). Endlich hatte er seine Karten wieder, so geht es jetzt sicher wieder besser voran. In Bar-sur-Aube war die Kirche Saint Pierre aus dem 12.Jhdt. sehenswert; wegen der einmaligen Holzveranda, die um die Kirche herum gebaut ist. In Baroville wurde in einem Weingut übernachtet. Die angegliederte Gîte Urbain Michel war super. Heute war Waschtag. Wetter, schön und sonnig 19.05.2007, 18:30
Via Francigena 18.Tag Samstag, 19. Mai 2007 Baroville - Richebourg, 53,2km, Route 18.Tag
Von Baroville führte eine schöne Strecke durch den Wald von Clairvaux , zur alten Abtei die seit der franz. Revolution ein Staatsgefängnis ist. Die Abtei wurde am 25. Juni 1115 durch  Bernhard von Clairvaux  und zwölf Mönche  gegründet. Der Wald ist das Produkt einer Jahrhunderte andauernden erfolgreichen Forstwirtschaft. Von der alten Abtei ist fast nichts übrig geblieben. Clairvaux war bis zur französischen Revolution das größte Kloster, danach das größte Gefängnis von Frankreich. In Arc-en-Barroise waren wieder alle Übernachtungsmöglichkeiten voll belegt und Hotels zu teuer. Beim Office de Tourisme waren die Nachfragen nach weiteren Möglichkeiten sehr unzulänglich. Im Office de Tourisme traf er drei Französinnen, in ihrem Mercedes fuhren sie Hermann nach Richebourg zu einer wunderbaren Ferme mit Chambre d'hotes, die er als perfekt und einzigartig bezeichnete. Es wurde ihm Übernachtung gemeinsames Essen und Frühstück für 37 Euro angeboten. Ganz toll. Wetter: 24 Grad; schön, leicht bedeckt 19.05.2007, 20:30
Via Francigena 19.Tag Sonntag, 20. Mai 2007 Richebourg - Langres, 34,9km, Route 19.Tag
Am Morgen wurde er von seinen Gastgebern herzlich verabschiedet und als Geschenk eine Landkarte. Aber es muss weitergehen. Bei Mormant ging er an der ehemaligen Abtei vorbei. Ein Gebäude ist im Laufe der Jahrhunderte zum Teil im Erdboden eingesunken, so dass die Kapitelle nur noch wenig über den Boden hinausragen. Die alte Abtei ist als “Monument national“ klassifiziert. Die Gebäudee dienen zum Teil als Getreidespeicher und drohen einzustürzen und wurden mit Holzbalken gestützt. Auf einer alten Römerstraße geht es weiter nach Marac. Am Horizont taucht das Plateau von Langres mit gleichnamiger Stadt und Kathedrale auf. Ein Pferd mit Reiter kam ihm entgegen und er hoffte schon, es sei der Pilger von Pirmasens der auf dem Weg nach Santiago ist. Aber es leider nicht so! Bevor er nach Langres kam musste er zweimal Berg und Tal gehen, jeweils 100 Meter rauf und wieder runter, ziemlich anstrengend, dafür belohnte ihn die Ansicht der schönen Stadt mit der Kathedrale und erhaltenen Stadtmauer. Die Jugendherberge in der er übernachten wollte war geschlossen, er suchte dann das Tourismusbüro auf und wurde zur Ferme Sainte Anne geschickt. Aber durch eine Unachtsamtkeit war er dann bei der GITE « LE SEMINAIRE » angekommen, welch ein Glück. Das Gästehaus gehörte allein dem Pilger. Es war eine der schönsten Unterkünfte und ein überaus freunlicher Empfang. (PS wir waren später nochmals mit dem Auto dort zu Besuch) Die Frau des Hauses erklärte sich bereit Hermann zwei Knöpfe anzunähen, dafür revanchierte er sich, indem er dem Hausherr half, den Abendtisch abzuräumen und das Geschirr zu spülen. Eine sehr nette und überaus angenehme Atmosphäre. Wetter, Gewitter 21.05.2007, 16:30
Via Francigena 20.Tag Montag, 21. Mai 2007 Langres - Champlitte, 42,7km, Route 20.Tag
Der Pilger Hermannus wird heute 65!!! Alles Gute, Gesundheit gutes Ankommen in Rom und gesunde Heimkehr, das wünschen sicher alle. Nach dem Frühstück nahm er Abschied von diesem ehemaligen Bauerngut und wollte bezahlen, aber das wollten diese netten Gastgeber auf keinen Fall annehmen.Vielen Dank nochmals von hier aus, und sicher wird Hermann in einem Gebet in Rom an sie denken. Von Langres führte ihn heute der Weg nach Champlitte . 647Höhenmeter liegen vor ihm, wieder eine Änderung des Geländes, Wälder…Ein schwere lange Strecke. Nach dem Telefonat nach Hause geht er jetzt noch ein Bierchen trinken und wird sich wenn nichts dazwischenkommt zur wohlverdienten Ruhe begeben. Wetter: 27 Grad, schön 22.05.07, 16:30